Bevor Sie beginnen, sollten Sie das Modell
und den benutzten Chip der Videokarte kennen. Obwohl
Xorg viele Videokarten
unterstützt, können nicht alle Karten Videos
schnell genug wiedergeben. Eine Liste der Erweiterungen,
die der Xorg-Server für eine
Videokarte unterstützt, erhalten Sie unter laufendem
Xorg mit
xdpyinfo
.
Halten Sie eine kurze MPEG-Datei bereit, mit der
Sie Wiedergabeprogramme und deren Optionen testen können.
Da einige DVD-Spieler in der Voreinstellung
das DVD-Gerät mit
/dev/dvd
ansprechen oder diesen Namen fest
einkodiert haben, ist es vielleicht hilfreich symbolische Links
auf die richtigen Geräte anzulegen:
#
ln -sf /dev/acd0 /dev/dvd
Aufgrund der Beschaffenheit devfs(5) gehen gesondert
angelegte Links wie diese bei einem Neustart des Systems
verloren. Damit die symbolischen Links automatisch beim
Neustart des Systems angelegt werden, fügen Sie die folgende
Zeile in /etc/devfs.conf
ein:
link acd0 dvd
Das Entschlüsseln von DVDs erfordert den Aufruf bestimmter Funktionen, sowie Schreibzugriff auf das DVD-Gerät.
Xorg benutzt Shared-Memory und es wird empfohlen, die nachstehenden sysctl(8)-Variablen auf die gezeigten Werte zu erhöhen:
kern.ipc.shmmax=67108864 kern.ipc.shmall=32768
Es gibt einige Möglichkeiten, Videos unter Xorg abzuspielen. Welche Möglichkeit funktioniert, hängt stark von der verwendeten Hardware ab.
Gebräuchliche Video-Schnittstellen sind:
Xorg: normale Ausgabe über Shared-Memory.
XVideo: Eine Erweiterung der Xorg-Schnittstelle, die Videos in jedem X11-Drawable anzeigen kann. Diese Erweiterung bietet auch auf leistungsschwachen Maschinen eine gute Qualität der Wiedergabe. Der nächste Abschnitt beschreibt, wie Sie feststellen, ob diese Erweiterung ausgeführt wird.
SDL: Simple DirectMedia Layer ist eine portable Schnittstelle für verschiedene Betriebssysteme, mit denen Anwendungen plattformunabhängig und effizient Ton und Grafik benutzen können. SDL bietet eine hardwarenahe Schnittstelle, die manchmal schneller ist als die Xorg-Schnittstelle. Unter FreeBSD kann SDL über das Paket oder den Port devel/sdl20 installiert werden.
DGA: Direct Graphics Access ist
eine Xorg-Erweiterung die es
Anwendungen erlaubt, am
Xorg-Server vorbei direkt in
den Framebuffer zu schreiben. Da die Anwendung und der
Xorg-Server auf gemeinsame
Speicherbereiche zugreifen, müssen die Anwendungen unter
dem Benutzer root
laufen. Die
DGA-Erweiterung kann mit dga(1)
getestet werden. Wenn DGA ausgeführt
wird, ändert sich die Farbe des Bildschrims, wenn eine
Taste gedrückt wird. Drücken Sie zum Beenden
q.
SVGAlib: Eine Schnittstelle zur Grafikausgabe auf der Konsole.
Ob die Erweiterung läuft, entnehmen Sie der
Ausgabe von xvinfo
:
%
xvinfo
XVideo wird untertsützt, wenn die Ausgabe in etwa wie folgt aussieht:
X-Video Extension version 2.2 screen #0 Adaptor #0: "Savage Streams Engine" number of ports: 1 port base: 43 operations supported: PutImage supported visuals: depth 16, visualID 0x22 depth 16, visualID 0x23 number of attributes: 5 "XV_COLORKEY" (range 0 to 16777215) client settable attribute client gettable attribute (current value is 2110) "XV_BRIGHTNESS" (range -128 to 127) client settable attribute client gettable attribute (current value is 0) "XV_CONTRAST" (range 0 to 255) client settable attribute client gettable attribute (current value is 128) "XV_SATURATION" (range 0 to 255) client settable attribute client gettable attribute (current value is 128) "XV_HUE" (range -180 to 180) client settable attribute client gettable attribute (current value is 0) maximum XvImage size: 1024 x 1024 Number of image formats: 7 id: 0x32595559 (YUY2) guid: 59555932-0000-0010-8000-00aa00389b71 bits per pixel: 16 number of planes: 1 type: YUV (packed) id: 0x32315659 (YV12) guid: 59563132-0000-0010-8000-00aa00389b71 bits per pixel: 12 number of planes: 3 type: YUV (planar) id: 0x30323449 (I420) guid: 49343230-0000-0010-8000-00aa00389b71 bits per pixel: 12 number of planes: 3 type: YUV (planar) id: 0x36315652 (RV16) guid: 52563135-0000-0000-0000-000000000000 bits per pixel: 16 number of planes: 1 type: RGB (packed) depth: 0 red, green, blue masks: 0x1f, 0x3e0, 0x7c00 id: 0x35315652 (RV15) guid: 52563136-0000-0000-0000-000000000000 bits per pixel: 16 number of planes: 1 type: RGB (packed) depth: 0 red, green, blue masks: 0x1f, 0x7e0, 0xf800 id: 0x31313259 (Y211) guid: 59323131-0000-0010-8000-00aa00389b71 bits per pixel: 6 number of planes: 3 type: YUV (packed) id: 0x0 guid: 00000000-0000-0000-0000-000000000000 bits per pixel: 0 number of planes: 0 type: RGB (packed) depth: 1 red, green, blue masks: 0x0, 0x0, 0x0
Einige der aufgeführten Formate, wie YUV2 oder YUV12 existieren in machen XVideo-Implementierungen nicht. Dies kann zu Problemen mit einigen Spielern führen.
XVideo wird wahrscheinlich von der Karte nicht unterstützt, wenn die Ausgabe wie folgt aussieht:
X-Video Extension version 2.2 screen #0 no adaptors present
Wenn die XVideo-Erweiterung auf der Karte nicht läuft, wird es nur etwas schwieriger, die Anforderungen für die Wiedergabe von Videos zu erfüllen.
Dieser Abschnitt behandelt Anwendungen aus der FreeBSD-Ports-Sammlung, die für die Wiedergabe von Videos genutzt werden können.
MPlayer ist ein auf Geschwindigkeit und Flexibilität ausgelegter Video-Spieler für die Kommandozeile mit optionaler graphischer Oberfläche. Weitere graphische Oberflächen für MPlayer stehen in der FreeBSD Ports-Sammlung zur Verfügung.
MPlayer kann als Paket oder Port multimedia/mplayer installiert werden. Der Bau von MPlayer berücksichtigt die vorhandene Hardware und es können zahlreiche Optionen ausgewählt werden. Aus diesen Gründen ziehen es manche Benutzer vor, den Port zu übersetzen, anstatt das Paket zu installieren.
Die Optionen sollten beim Bau des Ports überprüft werden, um dem Umfang der Unterstützung, mit dem der Port gebaut wird, zu bestimmen. Wenn eine Option nicht ausgewählt wird, ist MPlayer nicht in der Lage, diese Art von Video-Format wiederzugeben. Mit den Pfeiltasten und der Leertaste können die erforderlichen Formate ausgewählt werden. Wenn Sie fertig sind, drücken Sie Enter, um den Bau und die Installation fortzusetzen.
In der Voreinstellung wird das Paket oder der Port das
mplayer
-Kommandozeilenprogramm und das
graphische Programm gmplayer
bauen. Um
Videos zu dekodieren, installieren Sie den Port
multimedia/mencoder. Aus
lizenzrechtlichen Gründen steht ein Paket von
MEncoder nicht zur
Verfügung.
MPlayer erstellt beim
ersten Start ~/.mplayer
im
Heimatverzeichnis des Benutzers. Dieses Verzeichnis
enthält die voreingestellten Konfigurationseinstellungen
für den Benutzer.
Dieser Abschnitt beschreibt nur ein paar wenige Anwendungsmöglichkeiten. Eine vollständige Beschreibung der zahlreichen Möglichkeiten finden Sie in der Manualpage von mplayer(1).
Um die Datei
abzuspielen, geben Sie die Video-Schnittstelle mit
testfile.avi
-vo
an:
%
mplayer -vo xv
testfile.avi
%
mplayer -vo sdl
testfile.avi
%
mplayer -vo x11
testfile.avi
#
mplayer -vo dga
testfile.avi
#
mplayer -vo 'sdl:dga'
testfile.avi
Es lohnt sich, alle Option zu testen. Die erzielte Geschwindigkeit hängt von vielen Faktoren ab und variiert beträchtlich je nach eingesetzter Hardware.
Wenn Sie eine DVD abspielen wollen,
ersetzen Sie
durch
testfile.avi
-dvd://
.
N
Gerät
N
ist die Nummer des
Stücks, das Sie abspielen wollen und
gibt
den Gerätenamen der DVD an. Das
nachstehende Kommando spielt das dritte Stück von
Gerät
/dev/dvd
:
#
mplayer -vo dga -dvd://3 /dev/dvd
Das standardmäßig verwendete
DVD-Laufwerk kann beim Bau des
MPlayer-Ports mit der Option
WITH_DVD_DEVICE=/pfad/zum/gerät
festgelegt werden. Die Voreinstellung verwendet das
Gerät /dev/cd0
. Weitere Details
finden Sie in Makefile.options
des
Ports.
Die Tastenkombinationen zum Abbrechen, Anhalten
und Weiterführen der Wiedergabe entnehmen Sie
der Ausgabe von mplayer -h
oder der
mplayer(1) Manualpage.
Weitere nützliche Optionen für die
Wiedergabe sind -fs -zoom
zur Wiedergabe
im Vollbild-Modus und -framedrop
zur Steigerung der Geschwindigkeit.
Jeder Benutzer kann häufig verwendete Optionen in
seine ~/.mplayer/config
eintragen:
vo=xv fs=yes zoom=yes
mplayer
kann verwendet werden, um
DVD-Stücke in
.vob
-Dateien zu rippen. Das zweite
Stück einer DVD wandeln Sie wie folgt
in eine Datei um:
#
mplayer -dumpstream -dumpfile out.vob -dvd://2 /dev/dvd
Die Ausgabedatei out.vob
wird im MPEG-Format
abgespeichert.
Jeder Benutzer, der mehr Informationen über Video unter UNIX® sammeln möchte, sollte mplayerhq.hu/DOCS konsultieren, da es technisch sehr informativ ist. Diese Dokumentation sollte ebenfalls studiert werden, bevor Fehlerberichte eingereicht werden.
Vor der Verwendung von mencoder
ist es hilfreich, sich mit den auf mplayerhq.hu/DOCS/HTML/en/mencoder.html
beschriebenen Optionen vertraut zu machen.
Es gibt unzählige Möglichkeiten die Qualität zu verbessern,
die Bitrate zu verringern und Formate zu konvertieren.
Einige davon haben erhebliche Auswirkungen auf die
Geschwindigkeit. Falsche Kombinationen von
Kommandozeilenparametern ergeben eventuell Dateien, die
selbst mplayer
nicht mehr wiedergeben
kann.
Hier ist ein Beispiel für eine einfache Kopie:
%
mencoder
input.avi
-oac copy -ovc copy -ooutput.avi
Wenn Sie in eine Datei rippen, benutzen Sie
die Option -dumpfile
von
mplayer
.
Um
nach MPEG4 mit MPEG3 für den Ton zu konvertieren, muss
zunächst der Port audio/lame
installiert werden. Aus lizenzrechtlichen Gründen ist ein
Paket nicht verfügbar. Wenn der Port installiert ist,
geben Sie ein:input.avi
%
mencoder
input.avi
-oac mp3lame -lameopts br=192 \ -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:vhq -ooutput.avi
Die Ausgabedatei lässt sich mit Anwendungen wie
mplayer
oder
xine
abspielen.
input.avi
kann durch
-dvd://1 /dev/dvd
ersetzt und das
Kommando als root
ausgeführt werden,
um ein DVD-Stück direkt zu
konvertieren. Da vielleicht ein paar Versuche nötig sind,
um das gewünschte Ergebnis zu erhalten, empfiehlt es sich
das Stück zuerst in eine Datei zu schreiben und
anschließend die Datei weiter zu bearbeiten.
xine ist ein Video-Spieler mit einer wiederverwendbaren Bibliothek und ein Programm, das durch Plugins erweitert werden kann. Es kann als Paket oder Port multimedia/xine installiert werden.
Für einen reibungslosen Betrieb benötigt xine entweder eine schnelle CPU mit einer schnellen Grafikkarte, oder die XVideo-Erweiterung. Am schnellsten läuft xine mit der XVideo-Erweiterung.
In der Voreinstellung startet xine eine grafische Benutzeroberfläche. Über die Menüs können dann bestimmte Dateien geöffnet werden.
Alternativ kann xine auch über die Kommandozeile aufgerufen werden, um Dateien direkt wiederzugeben:
%
xine -g -p
mymovie.avi
Weitere Informationen und Tipps zur Fehlerbehebung finden Sie unter xine-project.org/faq.
Transcode ist eine Sammlung von Werkzeugen zur Umwandlung von Video- und Audio-Dateien. Transcode mischt Video-Dateien und kann kaputte Video-Dateien reparieren. Die Werkzeuge werden als Filter verwendet, das heißt die Ein- und Ausgaben verwenden stdin/stdout.
Unter FreeBSD kann Transcode als Paket oder Port multimedia/transcode installiert werden. Viele Benutzer bevorzugen es den Port zu bauen, da er ein Menü bereitstellt, wo die entsprechenden Formate für den Bau ausgewählt werden können. Mit den Pfeiltasten und der Leertaste können die erforderlichen Formate ausgewählt werden. Wenn Sie fertig sind, drücken Sie Enter, um den Bau und die Installation fortzusetzen.
Dieses Beispiel zeigt, wie eine DivX-Datei in eine PAL MPEG-1-Datei konvertiert wird:
%
transcode -i
input.avi
-V --export_prof vcd-pal -o output_vcd%
mplex -f 1 -o
output_vcd.mpg output_vcd.m1v output_vcd.mpa
Die daraus resultierende MPEG-Datei,
,
kann beispielsweise mit MPlayer
abgespielt werden. Die Datei kann auch mit einem Programm
wie multimedia/vcdimager oder
sysutils/cdrdao als
Video-CD auf eine CD-R
gebrannt werden.output_vcd.mpg
Zusätzlich zu der Manualpage von
transcode
, sollten Sie auch die
Informationen und Beispiele im
transcoding.org/cgi-bin/transcode lesen.
Wenn Sie Fragen zu FreeBSD haben, schicken Sie eine E-Mail an
<de-bsd-questions@de.FreeBSD.org>.
Wenn Sie Fragen zu dieser Dokumentation haben, schicken Sie eine E-Mail an
<de-bsd-translators@de.FreeBSD.org>.